Rheinhessen
Im Jahre 1316 bestand in Zotzenheim bereits eine Pfarrkirche, von der die Kirche zu Welgesheim abhängig war. Diese Pfarrkirche war dem Heiligen Martin geweiht. Dass die Kirche zu Zotzenheim in ihrer Entstehung sehr alt ist, beweist ein prächtiger karolingischer Türsturz, der an der Westseite dieser in gotischer Zeit umgebauten Kirche angebracht ist. 1316 stand die Kirche unter dem Archidiakonate des Probsten zu St. Maria außerhalb Mainz und gehörte zum Dekanat. Im Jahre 1404 die Brüder Johann und Friedrich Wildgrafen zu Dhaun und Rheingrafen zum Stein ihr Patronatsrecht dem Kollegialstift auf dem Johannisberg bei der Burg Daun. Durch die Glaubensspaltung verdrängten die Reformierten die Katholiken aus der Kirche. Erst im Jahre 1689 wurde ihnen das Mitbenutzungsrecht eingeräumt. Die Katholiken gehörten nunmehr zur Pfarrei Welgesheim.
Bei Aufhebung der Probstei Pfaffen-Schwabenheim im Jahre 1802 und die Neueinteilung der Diözese Mainz wurde sie der Pfarrei Sprendlingen zugeteilt. Die Kirche zu Zotzenheim blieb bis zum Bau einer eigentlichen katholischen Kirche im Jahre 1900 Simultankirche. Die Einwohnerzahl im Jahre 1705 insgesamt 174 Bürger, davon waren reformiert 112, katholische 56 und 6 lutherische.